SPURENLESE IM KIRCHENFELDQUARTIER - ERRUNGENSCHAFTEN DES EUROPÄISCHEN DENKMALJAHRS 1975
«Haus für Haus stirbt dein Zuhause» titelte der Architekt und Journalist Beat Schweingruber seinen kritischen Rückblick auf das Europäische Denkmaljahr 1975 und illustrierte den Text mit Bildern von «denkwürdigen Abbrüchen im Denkmaljahr». Einen aufsehenerregenden Abbruch und Neubau hätte es beinahe auch im Berner Kirchenfeldquartier gegeben. 1977 entstand die Idee, teure Restaurierungsarbeiten am Bundesarchiv durch Abbruch und Neubau zu umgehen. Auf einem interaktiven Spaziergang durchs Quartier diskutieren wir über Erfolge und Misserfolge im Ortsbildschutz.
Das Denkmaljahr als Meilenstein in der Denkmalpflege
Die vom Europarat lancierte Kampagne «Europäisches Denkmaljahr 1975» war eine Reaktion auf die zunehmende Bedrohung von Kulturgütern durch Modernisierungswellen im Zuge der Hochkonjunktur der 1960er Jahre sowie dem damit verbundenen städtebaulichen und landschaftlichen Wandel. Das Denkmaljahr 1975 markierte einen Wendepunkt im Umgang mit dem baulichen Erbe und trug in der Schweiz wesentlich dazu bei, dass die Öffentlichkeit für die vielschichtigen Werte von historischen Gebäuden und Ortsbildern sensibilisiert wurde. Denkmalpflegefachstellen wurden geschaffen, mit soliden Rechtsgrundlagen ausgestattet und als fester Bestandteil in Planungsprozesse eingebunden. Als Arbeitsgrundlage und Leitlinie nahm der Bund drei grosse Inventarwerke zum Schutz der Ortsbilder, der Landschaft und der historischen Verkehrswege in Angriff, die heute richtungsweisend sind.
Illustres Organisationskomitee
Als Motor der Sensibilisierungskampagne agierte Lord Duncan-Sandys, Churchills Schwiegersohn und ehemaliger britischer Aussenminister. Er setzte sich für die Gründung von nationalen Komitees ein und formulierte zusammen mit einem internationalen Lenkungsausschuss die Leitlinien der Kampagne. Für die fachliche Konzeption des Denkmaljahrs 1975 war der Schweizer Alfred A. Schmid (1920–2004) zuständig. Schmid war Professor für Kunstgeschichte an der Universität Fribourg und langjähriger Präsident der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege. Als der europäische Ausschuss seine Koordinationsarbeit über das Denkmaljahr 1975 hinaus fortsetzte, übernahm Schmid den Vorsitz und prägte während fast zwei Jahrzehnten die Denkmalpolitik des Europarates.
In den langen Jahren seiner Tätigkeit trug Alfred A. Schmid ein umfangreiches Archiv zusammen, das heute in Bern im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, in der Schweizerischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird. Aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums des Denkmaljahrs 1975 lohnt sich ein Blick zurück. Anhand von ausgewählten Dokumenten aus dem Archiv Schmid machen wir uns auf eine Spurenlese im Kirchenfeldquartier.
### Quoi et quand
Architekturspaziergang
Sa, 13.09.2025 10:30 - 11:30
Sa, 13.09.2025 13:30 - 14:30
Di, 14.09.2025 10:30 - 11:30
Di, 14.09.2025 13:30 - 14:30
### Réserver
Réservation par email:
kathrin.gurtner@clutternb.admin.ch
Organisation
Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische Sammlung, Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege
kathrin.gurtner@clutternb.admin.ch
www.nb.admin.ch
www.helveticarchives.ch
+41 58 462 89 71
Informations complémentaires
20 verfügbare Plätze pro Spaziergang
### Lieu et arrivée
Helvetiaplatz, Thunstrasse, 3005 Bern
Ab Bahnhof Bern Tram 6 Richtung «Worb, Dorf», 7 Richtung «Ostring», 8 Richtung «Saali» bis «Helvetiaplatz»; Treffpunkt: Kiosk
Horaire CFF
### Spécificités de l’activité et Accessibilité
Langue : Allemand
Accessible en fauteuil roulant
### Organisateurs
Canton de Berne
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Address
Helvetiaplatz, Thunstrasse, 3005 Bern